Konzert: Die Pianistin Akemi Ueda begeistert mit ihrem Spiel das Publikum im Kennedy-Haus
DARMSTADT. Der erste Satz der Appassionata-Sonate von Beethoven und Olivier Messiaens „Regard de l’ Esprit de joie“ aus dem Zyklus „Vingt regards sur l’ Enfant-Jésus“ berühren immer wieder: Beide Werke standen auf dem Programm der Pianistin Akemi Ueda, die sich auf Einladung der Chopin-Gesellschaft mit einem anspruchsvollen Programm im Darmstädter Kennedyhaus vorstellte. Die 1976 geborene Pianistin wurde den hohen Anforderungen gerecht, die sie sich selbst und dem Publikum stellte. Ohne Scheu gegenüber den dramatischen und schroffen Passagen in Beethovens Sonate lotete sie das Spektrum vom zarten Anfang bis hin zu den wüsten Akkordfolgen des ersten Satzes aus, und das in einer Intensität, die sich unmittelbar auf die Zuhörer übertrug: Am Ende gab es Bravo-Rufe. Danach überzeugte Ueda noch einmal mit Beethoven in seiner Sonate mit dem liedhaften Andante con moto, das die Pianistin, wie auch später die Chopin-Barcarolle op. 60, unsentimental und unprätentiös anging.
Geradezu magisch interpretierte Ueda Debussys Prélude „Feux d’artifice“. Von der Höhe der Tastatur bis in die tiefsten Niederungen des Klaviers: Da war es mit virtuoser Technik allein genauso wenig getan wie bei Messiaens eindringlichen „Blicken“ auf das Jesuskind. Ueda spielte beide Komponisten mit großer Konzentration und Nachdrücklichkeit und berücksichtigte dabei vorbildlich die Möglichkeiten von Klang und Dynamik der durch die Stücke vorgegebenen Nuancen des Klaviers.