|
|
|
|
|
|
04.06.2005 SACHIKO UND YUMIKO IMINA |
|
|
Darmstädter Echo vom 07.06.2005:
Tanz der vier Hände: Klavierduo bei der Chopin-Gesellschaft
DARMSTADT. Klaviermusik vierhändig an nur einem Instrument: Das ist ein Tanz der Hände auf den Tasten bei Sachiko und Yumiko Imina, die am Samstag Gast der Chopin-Gesellschaft im Darmstädter Kennedy-Haus waren. Seit 1990 treten die Schwestern aus Japan als Duo auf, und sie sind ein wahrhaft eingespieltes Team. Wie selbstverständlich greifen ihre Hände über- und untereinander, schließen sie Läufe nahtlos aneinander an, stimmen Lautstärke und Phrasierung in allen Schattierungen. Auswendig spielen sie. Yumiko Imina, stets in tiefer Lage, schließt in sich gekehrt die Augen, Sachiko Imina blickt über den Flügel hinweg, als zögen vor ihrem inneren Auge Bilder vorüber.
Mit acht der zwölf „Jeux d’enfants“ von Georges Bizet eröffnete das Duo sein Konzert. Das war Technik, auf kleinem Raum präsentiert: „Der Kreisel“ mit feinsten Trillern, „Das Karussell“ mit Läufen, absolut synchron, „Blinde Kuh“ als Frage- und Antwortspiel, „Bockspringen“ rhythmisch raffiniert. Alles das spielten die Schwestern mit Leichtigkeit und Präzision. Spannend waren vor allem die Bearbeitungen von Orchesterstücken: Ravels „La Valse“ und „Rhapsodie Espagnol“ sowie drei Szenen aus Strawinskys „Petruschka“ forderten die ganze Palette pianistischer Möglichkeiten. Vierhändig gesteigert ist das noch beeindruckender: Akkordschläge sind kraftvoller („Russischer Tanz“), die Rhythmik scheint vertrackter („Habanera“), Tonwiederholungen und Figuren in hohem Tempo („Feria“, „Petruschka“) wirken noch virtuoser.
Hochkonzentriert waren die Schwestern, und nach begeistertem Applaus gab es – ganz entspannt – zwei Zugaben.
mn 7.6.2005
zurück
|
|