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20.09.2007 ABSCHLUSSKONZERT MEISTERKURS
 

Darmstädter Echo vom 22.09.2007:

Der Teufel steckt im Detail
Pianistenmeisterkurs: Abschluss mit einem Konzert der Teilnehmer in der Orangerie

DARMSTADT. Von Lampenfieber war bei dem elfjährigen Daniel Gläsel nichts zu spüren. Mit natürlicher spontaner Spielfreude gestaltete der jüngste Teilnehmer des 17. Internationalen Meisterkurses für Pianisten der Chopin-Gesellschaft beim Abschlusskonzert am Donnerstag in der Darmstädter Orangerie zwei seiner eigenen Kompositionen. Griffsicher verband er in dem 2006 vom SWR uraufgeführten „Tanz des Mondes“ rasante Akkordrepetitionen mit eindringlicher Melodik. In seinem 2005 entstandenen Stück „Der Teufel intrigiert“ wartete er mit funkensprühenden Läufen auf.

Vierzehn junge Pianisten hatten von Sonntag bis Mittwoch an dem von der Karlsruher Klavier-Professorin Sontraud Speidel geleiteten Meisterkurs im Kennedyhaus teilgenommen. Elf von ihnen wurden für das Abschlusskonzert ausgewählt.

Mit inniger Phrasierung und geschmeidig differenzierter Tongebung kostete die sechzehnjährige Milena Ivandic die ungestümen Stimmungsschwankungen in Mendelssohns fis-Moll-Fantasie aus. Atmosphärische Dichte verströmte auch Adrian Brendles technisch versierte Interpretation von Liszts „Harmonies du soir“.

Die größten Herausforderungen an das musikalische Fingerspitzengefühl der jungen Pianisten hielten allerdings die Werke Chopins bereit. So erwies sich die fragile Melodik in der von Christian Ivandic vorgetragenen f-Moll-Ballade Nr. 4 als äußerst störanfällig. Bereits kleinste Unstimmigkeiten in der Gewichtung von Bass- und Melodie sowie die Überbetonung einzelner Töne brachten das innere Gleichgewicht des Stückes ins Wanken.

Eine beachtliche Interpretation von Chopins berühmtem Scherzo Nr. 2 b-Moll lieferte die 15 Jahre alte Magdalena Müllerperth. Ausdrucksvoll und höchst virtuos brachte sie die Musik geradezu zum Schweben. Für den Höhepunkt des Konzertes sorgte der 1991 geborene Frank Düpree. In Liszt „Mephisto-Walzer“ brillierte er mit nahezu akrobatischer Fingerfertigkeit sowie überschäumendem musikalischen Esprit.

Silvia Adler
22.9.2007

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