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01.12.2007 YUHI OZAKIS
 

Darmstädter Echo vom 04.12.2007:

Atemberaubende Technik
Klavierkonzert: Yuhi Ozakis Finger fliegen über die Tastatur, doch an Reife fehlt es noch

DARMSTADT. 18 Jahre jung, aber schon oft ausgezeichnet ist der japanische Pianist Yuhi Ozaki, der auf Einladung der Darmstädter Chopin-Gesellschaft zu Gast im Kennedyhaus war. Seit September dieses Jahres studiert er an der Hochschule für Musik und Theater in Hannover und strebt weitere Weihen an: Für das Jahr 2008 ist er zum internationalen Liszt-Wettbewerb in Utrecht zugelassen worden. Da lag es nahe, ein Programm aufzuführen, dass sich in der Hauptsache diesem Komponisten widmete.

Ozaki hatte nicht die leichtesten Werke ausgewählt, bewies aber mit atemberaubender Technik, dass er diese Werke meistern kann. Einleitend entführte er die Zuhörer in einen wahren Höllenritt in der Dante-Fantasie aus den „Annés de Pèlerinage“. Ozakis Finger fliegen dabei über die Tastatur, so dass das Auge kaum nachkommen kann. Aufatmen konnte man danach in den zwei lyrischen Petrarca-Sonetten aus dem gleichen Zyklus, die bei aller Perfektion der Darbietung doch unter einem etwas zu harten Anschlag litten. Ganz im Hinblick auf Brillanz gestaltete Ozaki wieder bewegter die zweite Ballade von Liszt.

Auch die Wiedergabe der „Polonaise-Fantaisie“ op. 61 und des „Valse Brillante“ op. 34 Nr. 1 von Chopin geriet zum Fest einer sich ganz auf sich selbst verlassen könnenden Technik, die zu Recht mit Bravorufen aus dem Publikum bedacht wurde. Dennoch klang dieser Chopin ein wenig nach Liszt, hätte man sich einen weicheren Anschlag und eine freiere rhythmische Gestaltung gewünscht. Störend wirkte sich auch ein manchmal zu ungenaues Pedalspiel aus. Spritziger hätte man sich die abschließenden „Ungarischen Rhapsodie“ Nr. 4 von Liszt gewünscht . So zeigte sich, dass der junge Pianist musikalisch noch Entwicklungsmöglichkeiten hat, so dass aus dem schon jetzt technisch perfekten Spieler ein gereifter Künstler werden könnte.

Als Zugabe spielte Ozaki das impressionistisch anmutende Stück „Lilac“ und die „Polka de W.R.“ von Rachmaninow.

Susanne Döring
4.12.2007

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