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08.03.2008 KLAVIERABEND - HIROKO MUKUNOKI
 

Darmstädter Echo vom 10.03.2008:

Flinke Finger

Chopin-Gesellschaft: Der Pianistin Hiroko Mukunoki unterlaufen im Eifer aber auch Fehler

DARMSTADT. Vor fünfundzwanzig Jahren, beim ersten Deutschen Chopin-Klavierwettbewerb in Darmstadt, gewann die japanische Pianistin Hiroko Mukunoki den zweiten Preis. Am Samstag gab sie ein Gastkonzert bei der Chopin-Gesellschaft im Darmstädter Kennedy-Haus mit Werken von Chopin, Skriabin und Schumann.

Wie damals gleiten ihre Finger heute flink über die Tasten, und bei lyrischen Passagen zeigt sie ihre Empfindsamkeit. Wenn sie allerdings Höhepunkten zustrebt und das Tempo beschleunigt, neigt sie zu Hast und Hektik, so dass ihr im Eifer des Gefechts auch manche Fehler unterlaufen. Dies gilt vor allem für ihre Interpretation der Balladen in As-Dur und g-Moll sowie des Scherzos in b-Moll von Chopin, wenn jeweils in den dramatischen Schlussabschnitten die Ereignisse sich überschlagen. Bei der Wiedergabe dreier Etüden aus Alexander Skriabins Opus 8 fehlt es trotz technischer Gewandtheit ein wenig an der Differenzierung des Anschlags. So verlangt die gis-Moll-Etüde Nr. 9 stärkere dynamische Kontraste, die As-Dur-Etüde Nr. 8 eine feinere Ausformung der Melodielinien und die pathetische Nr. 12 in dis-Moll ein überlegeneres Auftrumpfen.

Die überzeugendste Leistung des Abends glückte Hiroko Mukunoki mit der Darstellung von Schumanns weitgespannter, fantasievoller fis-Moll-Sonate op. 11. Die Pianistin vermittelte den jugendlichen Schwung und die innige Leidenschaft des Werks, auch wenn man ihr eine noch größere Klangfarbenpalette gewünscht hätte. Sehr stimmungsvoll wirkte der langsame Satz, eine knappe „Aria“ in A-Dur, allzu flüchtig erschien das ins Scherzo eingeschobene Rezitativ. Tänzerische Energie strahlte das Finale aus. Es gab viel Beifall im gut besetzten Vortragssaal und zwei Zugaben: den cis-Moll-Walzer von Chopin und die Arabeske von Schumann.

Klaus Trapp
10.3.2008

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