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24.01.2009 KLAVIERABEND - CLAIRE HUANGCI |
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Darmstädter Echo vom 26.01.2009:
Begeisternde Tastenakrobatik
Klavierabend: Virtuosität, Prägnanz und Fingertechnik: Die Solistin Claire Huangci gestaltet das Neujahrskonzert der Chopin-Gesellschaft
DARMSTADT. Die Achtzehnjährige spielt auch in New York, Washington, Paris, München, Leipzig, Casablanca oder Peking. Auf Einladung der Chopin-Gesellschaft war die amerikanische Pianistin Claire Huangci nun auch die Solistin des Neujahrskonzerts am Samstag im Darmstädter Kennedyhaus Darmstadt.
Mit Beethovens „Wut über den verlorenen Groschen“ op. 129 stimmte sie das Publikum auf einen Abend tastenakrobatischer Glanzstücke und virtuoser Hochleistungen ein. In extremem Presto verlieh sie den furiosen Läufen mit ihrer kraftvollen Fingertechnik eine gestochene Prägnanz. In den sich überstürzenden Phrasen erstrahlte jeder einzelne Ton von einem anfänglichen Ausrutscher abgesehen glasklar, geschliffen und präsent.
Ätherische Klangfarben bestimmten den ersten Satz der „Mondscheinsonate“, der seine geballte Intensität aus der unnachgiebigen rhythmischen Präzision bezog, die dem bezaubernd sanften Klangfluss zugrunde lag. Explosive Gefühlsausbrüche entfesselte Claire Huangci im expressiven zweiten Satz, dessen heftige emotionale Gewalt kaum mit der zarten Erscheinung der Pianistin in Einklang zu bringen war. Verspielt und elegant zugleich erklangen Pletnevs Transskriptionen der „Nussknacker-Suite“ von Peter Tschaikowsky, die ein Höchstmaß an virtuoser Tastensicherheit verlangten. Mit delikat ausgekosteter Phrasierung und gekonnt modellierten Übergängen gestaltete Claire Huangci Chopins Ballade Nr. 1 in g-Moll op. 23 sowie die Sonate Nr. 3 in h-Moll op. 58. Allerdings wirkte ihr prägnanter Anschlag für Chopin besonders in hoher Lage etwas zu hart und direkt.
Verblüffende Tiefen entlockte sie dagegen Schulz-Eulers Arabesken über den Straußwalzer „An der schönen blauen Donau“. Mit seinen überbordenden Verzierungen steigerte die Solistin auftrumpfende Walzer in hintersinniger Stimmführung zu abgründig irrem Taumel.
Silvia Adler 26.1.2009
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