Darmstädter Echo vom 25.09.2016 Von Silvia Adler Intensive Farbenspiele
Konzert Martin Kasik und Jiri Barta spielen zur Eröffnung des Meisterkurses der Chopin-Gesellschaft
Als Einstimmung auf den 23. Internationalen Meisterkurs der Chopin-Gesellschaft für Pianisten bestritten der Pianist Martin Kasik und der Cellist Jiri Barta am Freitag gemeinsam das Eröffnungskonzert im Darmstädter Kennedy-Haus. Denn in den ersten beiden Tagen des einwöchigen Meisterkurses richtete sich der Fokus besonders auf Chopins Werke für Cello und Klavier. Am Wochenende unterrichteten beide Künstler daher gemeinsam, ab Montag setzt der tschechische Pianist die Kursleitung alleine fort.
In der Schwebe zwischen Frohsinn und Melancholie bewegte sich am Freitag die Melodie von Dvoráks "Humoreske" op. 101, mit der Kasik das Konzert eröffnete. Sein subtiles Spiel hob viele Nuancen des Stückes hervor: mal vorwitzig, mal versonnen, mal abgründig, und auch mal unbeschwert. Dieses chamäleonhaft wechselnde Farbenspektrum verlieh der Interpretation einen besonderen Reiz.
In die Aura des Geheimnisvollen, Irrlichternden tauchte Chopins "2 Nocturnes op. 27". Dabei erschöpfte seine Interpretation sich nicht in raffinierter Klangpoesie, sondern setzte die Nocturnes mit kraftvoller Basslinie und drängenden Crescendi als aufgewühlt eruptive Nachtstücke in Szene. Leidenschaftlich impulsiv meisterte der Pianist auch Chopins b-Moll-Scherzo. Mehr...