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GERHARD ERBER |
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Samstag, 26. April 2003, 20 Uhr, Kennedy-Haus
GERHARD ERBER spielt ERIC SATIE Klavierstücke mit und ohne stories, Texte und „sports et divertissements“
- Sonatine Bureaucratique, Sarabande I, Avant-dernières pensées, Gnossiene II, Les Pantins dansent, Descpritions automatiques, Gymnopédie III, Croquis et agaceries d’un gros bonhomme en bois, « Sports et divertissements » : 20 kurze Stücke », Pièces froides, Vieux sequins et vielles cuirasses, Nocturne V, Embryons desséchés -
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Schon in den „Gnossiennes“ von 1890 finden sich merkwürdige Spielanweisungen wie „sich einladen“, „sich nicht aufregen“, „sich nicht überfressen“, „festsaugen“, verfremdende, ironische Bemerkungen, wohl zur Anregung oder Belustigung gedacht.
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Den zwischen 1913 und 1917 komponierten « Story-Stücken », dreisätzigen Zyklen mit seltsamen Titeln, sind kleine Kurzgeschichten beigefügt. Die oft sehr ausgesparte Musik geht tonmalerisch auf die Texte ein, die von Sport, Kinderspielen, häufig von Tieren handeln. Hier liegt Satie auf der traditionellen französischen Linie der Tierfabeln und der programmatischen Klavierstücke von Couperin und Rameau.
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Die Herkunft von Saties Stücken aus dem Kabarett ist unschwer zu erkennen. Die Musik steckt voller Anspielungen und Zitate aus Volksliedern, Opernmelodien oder bekannten Instrumentalstücken, oft mit hintersinnigen Verbindungen zum Text.
In „sports et divertissements“ geht Satie noch einen Schritt weiter, in dem er Grafiken von Charles Martin einbezieht. Zu jeder Zeichnung erfand er eine kleine, in Musik gesetzte Szene.
Auch in der kalligraphischen Notenschrift erfand er Außergewöhnliches: in „Baden am Meer“, „Wasserrutschbahn“, „Schlittenfahrt“ und „Golf“ folgt das Notenbild optisch der Zeichnung.
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Die Klavierstücke allein - ohne die Stories und erst recht ohne die Bilder - geben die Originalität der kleinen Kabinettstücke nicht wieder. Man sollte daher nicht für bare Münze nehmen, womit Satie eines seiner „Story-Stücke“ unterschrieben hat: „Jeder Vermessene, der es wagt, die Texte während der musikalischen Aufführung laut zu lesen, wird seine (Saties“) gerechte Empörung nach sich ziehen.
Obgleich das Programm den „Story-Stücken „ gewidmet ist, soll nicht auf die schönen, sanften, esoterischen und archaischen Stücke der früheren Jahre verzichtet werden.
Prof. GERHARD ERBER, Leipzig
stammt aus einer Dessauer Klavierbauerfamilie. Seine Ausbildung erhielt er an der Musikhochschule Leipzig bei Amadeus Webersinke. Seit 1978 lehrt er an dieser Hochschule, seit 1990 als Professor.
Als Mitglied des Aulos-Trios , der Gruppe Neue Musik „Hanns Eisler“ und auch als Solist reiste er in viele Länder Europas, Asiens und Mittelamerikas. Sein besonderes Interesse gilt der Musik des 20. Jahrhunderts sowie den wenig bekannten Werken des klassischen Erbes, selbstverständlich aber auch dem klassischen Repertoire.
Schallplatten-, CD- und Rundfunkaufnahmen belegen seine vielseitige Tätigkeit. In Kinderprogrammen versucht er, Heranwachsende zum Hören von Musik zu animieren.
Er ist Jurymitglied nationaler und internationaler Wettbewerbe. Erst kürzlich ging der 2. Bach-Wettbewerb für Kinder und Jugendliche in Köthen zu Ende, der auf Initiative von Gerhard Erber wieder zum Leben erweckt worden war.
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